MESS-, QUALIFIZIER- UND SPEICHERBAR

Christian Langenhövel zu den Möglichkeiten von Materialdatenbanken

Gebäude werden zu potentiellen Materiallieferanten für die Zukunft: Mit Hilfe von Plattformen wie Madaster werden Daten und Mengen hierzu zentral erfasst und dauerhaft gespeichert. In welchem Zusammenhang dies mit der Unternehmensphilosophie von PLANSITE steht, erläutert PLANSITE-Geschäftsführer Christian Langenhövel.

„Die Bauwirtschaft hat einen enormen Ressourcenbedarf. Sie ist verantwortlich für einen großen Teil des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen. Um dies zu ändern, müssen wir unser Denken bei der Erstellung von Gebäuden im Sinne einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft verändern. Es geht darum, Materialien möglichst verlustfrei wiederzuverwenden – idealerweise gemäß ihrem Ursprungszweck. Nur so können wir den enormen Hebel, den die Bauwirtschaft bei der Ressourcenwende hat, einsetzen.

Damit das gelingen kann, müssen wir jedoch zunächst wissen, was in einem Projekt in welchen Mengen eingesetzt wurde und mit welchem Aufwand, die einzelnen Materialien getrennt und wieder nutzbar gemacht werden können. Es geht somit darum, Gebäude über die Zeit zu monitoren. Zentrale Plattformen erleichtern dies erheblich – und bieten zudem eine dauerhafte Speicherung.

Um die Daten hierzu zusammenzutragen, ist es sicherlich hilfreich, dass wir seit vielen Jahren BIM-basiert planen. Das BIM-Modell ist dabei die Informationsquelle und bietet beispielsweise Massenangaben. Verknüpft werden so ökobilanzielle Daten des Materials mit Massen aus dem BIM-Modell.

Zentrale Plattformen wie Madaster haben so nicht nur technische Stärken, sondern punkten auch hinsichtlich der Erarbeitung nachhaltiger Konzepte. Denn die Zusammenstellung der Materialkomponenten ist zugleich das Lastenheft für nachhaltiges Planen und Bauen. Und letzteres ist wiederum in unserer Philosophie fest verankert. Das spiegelt sich auch in unseren Namen wider. So steht das „S“ in „SITE“ für „sustainable” (Englisch für nachhaltig). Dabei fließen neben ökologischen und ökonomischen Aspekten ebenfalls soziokulturelle und funktionale Gesichtspunkte in den Planungsprozess ein. Unser tiefgreifendes Materialverständnis sowie Erfahrungen mit unterschiedlichen Materialkombinationen helfen uns bei der Planung und der Realisierung anspruchsvoller Bauvorhaben.